HP Inc. (NYSE: HPQ) hat mit seinem jüngsten Quartalsbericht gemischte Reaktionen ausgelöst. Obwohl der PC-Hersteller im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 die Erwartungen übertroffen hat, enttäuschte der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr erheblich. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel über 8 % und zeigt, wie sensibel der Markt auf verfehlte Prognosen reagiert.
Aktuelle Lage
Im vierten Quartal 2024 steigerte HP seinen Umsatz um 1,7 % auf 14,1 Milliarden US-Dollar, und der Gewinn je Aktie betrug 0,93 USD. Diese Zahlen lagen im Rahmen der Markterwartungen, reflektierten aber einen Rückgang von 4 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzern sieht sich weiterhin mit einer schwachen Nachfrage nach PCs und Drucklösungen konfrontiert, insbesondere im Consumer-Segment, wo die Kauflaune nach wie vor gedämpft ist. Für das angelaufene Quartal erwartet HP einen Gewinn je Aktie zwischen 0,70 und 0,76 USD – deutlich unter den Analystenschätzungen von 0,85 USD.
Faktoren für die Kursschwankungen
- Makroökonomische Unsicherheiten: Die allgemeine Zurückhaltung der Verbraucher beim Kauf von Elektronik spiegelt die angespannte wirtschaftliche Lage wider. Hohe Inflation und steigende Zinsen belasten die Konsumbereitschaft.
- Wettbewerbsdruck: Der PC-Markt bleibt hart umkämpft. Wettbewerber wie Dell und Lenovo setzen HP weiter unter Druck, insbesondere im Preissegment.
- Langsames Wachstum im Drucksegment: Während das Unternehmensgeschäft stabil bleibt, schwächelt das Druckgeschäft im privaten Bereich – ein traditionell starker Umsatzbringer für HP.
- Investorenvertrauen: Der pessimistische Ausblick hat das Vertrauen der Anleger erschüttert, insbesondere da HP zuvor auf Wachstum durch Innovationen und Kosteneinsparungen gesetzt hatte.
Prognose und Ausblick
HP hat angekündigt, im Rahmen seines „Future Ready“-Programms Kosteneinsparungen durch Digitalisierung und strukturelle Optimierungen zu realisieren. Dennoch bleibt der Ausblick angesichts der schwachen Marktdynamik zurückhaltend. Die Nachfrage im PC-Markt dürfte erst im zweiten Halbjahr 2025 eine Erholung sehen, da die Kaufzyklen von Unternehmen und Verbrauchern verlängert werden.
Langfristig bleibt HP jedoch durch Diversifikation – etwa in den Bereichen Hybridarbeit und 3D-Druck – gut positioniert. Investitionen in Forschung und Entwicklung könnten zukünftig neue Wachstumsfelder erschließen.
Handelsempfehlung
Angesichts der aktuellen Marktlage und der schwachen Prognose sollten Anleger vorsichtig bleiben. Kurzfristig könnten weitere Kursrückgänge folgen, bis klarere Signale für eine Stabilisierung des Geschäfts erkennbar sind. Langfristig orientierte Investoren könnten jedoch eine Position aufbauen, wenn die Aktie auf ein attraktiveres Bewertungsniveau fällt und HP Fortschritte bei der Umsetzung seiner Transformationsstrategie zeigt.
Fazit
Die HP-Aktie spiegelt die Herausforderungen des derzeitigen Marktes wider: schwache Verbrauchernachfrage, intensiver Wettbewerb und verhaltener Optimismus seitens des Managements. Während die kurzfristigen Aussichten düster erscheinen, könnten strukturierte Maßnahmen und langfristige Wachstumsstrategien das Potenzial für eine Erholung schaffen. Anleger sollten jedoch mit Vorsicht agieren und die Entwicklungen in den kommenden Quartalen genau beobachten.