Jahrgang XXIV, No. 335, Ausgabe Samstag, 30. November 2024 06:26:32 Uhr

EUR/USD: Zinspolitik der Fed und EZB

Der Kurs des EUR/USD wird derzeit stark durch die geldpolitischen Maßnahmen sowohl der US-Notenbank (Fed) als auch der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst. Beide Zentralbanken haben sich hinsichtlich ihrer Zinspolitik festgelegt, was den Währungskurs weiterhin in Bewegung hält.

Zinspolitik der Fed

Die Fed plant im laufenden Jahr noch zwei Zinssenkungen um insgesamt 50 Basispunkte. Dies bestätigt die Projektionen aus der letzten Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) im September 2024. Der Zinssatz soll somit bis Jahresende in den Bereich von 4,4 % bis 4,6 % fallen, im Vergleich zum aktuellen Niveau von 4,75 % bis 5,00 %. Diese geldpolitische Lockerung deutet auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität in den USA hin, was den Dollar schwächen könnte.

Zinspolitik der EZB

Auch die EZB hat eine mögliche Zinssenkung ins Spiel gebracht. Angesichts der sinkenden Inflation im Euroraum wird vermutet, dass die EZB im Oktober 2024 zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins senken könnte. Die jüngste Inflationsrate lag mit 1,8 % erstmals seit 2021 unter dem angestrebten Ziel von 2 %, was den Handlungsspielraum der EZB erhöht. Die Kerninflation liegt jedoch weiterhin etwas über dem Ziel.

Auswirkungen auf den EUR/USD

Aufgrund der Aussicht auf weitere Zinssenkungen bei beiden Zentralbanken bewegt sich der EUR/USD aktuell in einer Seitwärtstendenz. Sollte die US-Wirtschaft stabil bleiben, während die Eurozone schwächelt, könnte der Euro gegenüber dem Dollar weiter abwerten. Umgekehrt könnte eine stärkere europäische Wirtschaft den Euro stützen. Kurzfristig bleibt die Entwicklung von Inflationsdaten und Konjunkturindikatoren in beiden Regionen von entscheidender Bedeutung.

Ausblick und Prognose

Mittelfristig könnte der EUR/USD von den geldpolitischen Entscheidungen profitieren, falls die USA schneller als erwartet Zinssenkungen umsetzt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Probleme in Europa gelöst werden. Eine Erholung des Euros könnte sich jedoch verzögern, falls die Konjunktur in der Eurozone schwach bleibt. Anleger sollten daher weiterhin den Fokus auf geldpolitische Aussagen der Fed und EZB richten, um von möglichen Marktbewegungen zu profitieren.

Der weitere Verlauf des Währungspaares EUR/USD wird in den kommenden Monaten stark von der wirtschaftlichen Lage und den Zinserwartungen abhängen.

Mehr zum Thema